Buteyko Atemtechnik

Zuviel Atmen – Hyperventilieren

  • Bewegt sich beim Atmen insbesondere Ihr oberer Brustkorb?
  • Atmen Sie durch den Mund?
  • Ist Ihr Atmen geräuschvoll während einer Ruhepause oder unregelmässig?
  • Atmen Sie in Ruhe mehr als 12 Atemzüge pro Minute?
  • Seufzen Sie regelmässig oder zeigt sich ein schweres Atmen während der Nacht?

 

Dies sind alles Hinweise, dass wir mehr Luft einatmen, als wir benötigen. Zu schnelles und zu tiefes Atmen führt zu chronischer Hyperventilation – einer gestörten Atemregulation. Tiefes Atmen führt nicht zu besserer Sauerstoffversorgung; es ist körperlich nicht notwendig. Die gesundheitlichen Folgen können gravierend sein. Mit der Buteyko-Atemtechnik lernen Menschen, die unter chronischer Hyperventilation leiden, sich mit einfachen Atemübungen zu entspannen und den Atem zu kontrollieren.

Stress führt zur natürlichen und normalen Reaktion des Hyperventilierens. Es ist die Basis des Flucht- oder Kampfreflexes. In dieser Situation müssen wir mit Aktion reagieren, deshalb schüttet der Körper Stresshormone wie das Adrenalin aus. Der Körper braucht Energie, deshalb wird die Herz- und Atemfrequenz beschleunigt und der Sauerstoff schnell zu den Zellen befördert. Wenn die Gefahr vorüber ist, sollte unser Körper (mit Herz- und Atemfrequenz) wieder zur Ruhe kommen.

Im Alltag erleben wir immer wieder kleine Kampf- und Stresssituationen: Autofahren, Zeitdruck, zu wenig oder zu viel Arbeit, Eheprobleme – verschiedenste Belastungen. Dauert dies über eine längere Zeit: Tage, Wochen, Jahre mit vielleicht auch wenig Bewegungsmomenten im Alltag entsteht eine versteckte chronische Hyperventilation und der eingeschränkte Atem wird chronisch. Das Atemzentrum übernimmt diese schnelle Atemweise und macht sie zur Gewohnheit. Auch in Ruhe atmet es dann pro Minute beispielsweise 20 Atemzüge. Die Atmung ist in dem Fall schneller als es den Anforderungen des Stoffwechsels entspricht. Das fällt uns Menschen dann gar nicht auf: Chronisch etwas zu viel atmen ist wie chronisch zu viel essen.

Ziel der Methode

Die Buteyko-Atemtechnik hilft zu erkennen, ob eine chronische Hyperventilation besteht und deren Ursachen zu entdecken. Sie bietet Übungen und Verhaltensweisen an, welche den Atem regulieren. So vermindern sich die Symptome oft nach kurzer Zeit.

Anwendungsgebiete sind beispielsweise

  • Chronische Hyperventilation
  • Asthma bronchiale, chronischer Husten / Bronchitis / Schnupfen
  • Heuschnupfen
  • Angstzuständen, Panikattacken
  • Chronische Erschöpfung, Nervosität und Unruhe
  • Herz-/Kreislaufproblemen, Bluthochdruck

 

Chronisches Hyperventilieren kann zu folgenden Symptomen führen

Magen/Darm-Trakt
Häufiges Wasserlassen, Bauchschmerzen und -krämpfe, Reizdarm, Verstopfung mit teilweise Durchfall, Blähungen, Mangel an Verdauungsenzymen, Übelkeit, Blutzuckerschwankungen

Herz/Kreislauf
Brustschmerzen, Herzrasen, erhöhter Puls, erhöhter Blutdruck

Respiratorisches System
Kurzatmigkeit, Engegefühl, häufiges Gähnen und Seufzen, Husten oder ständiges Räuspern und Schnäuzen, verstopfte Nasen und Höhlen, häufige Erkältungen, trockener Mund, Schnarchen, Apnoe

Nervensystem, Haut, Muskeln
Taubheit in Mund, Händen, Füssen, kalte Extremitäten, Schwindel, Kopfweh, verschwommenes Sehen, Schweissausbrüche, chronische Müdigkeit, Krämpfe, Zittern

Psyche
Unruhe, Ängste und Panik, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Reizbarkeit, Angespanntheit, Gehetzt fühlen, depressive Symptomatik

Ursprung der Methode

Der Moskauer Arzt Konstantin Buteyko entwickelte Mitte des 20. Jahrhunderts eine einfache, medikamentenfreie Atemtherapie für Asthma, Hyperventilation und andere Atemprobleme, basierend auf der Erkenntnis, dass viele Krankheitssymptome durch Überatmung entstehen. Die Methode wurde in Russland 1980 offiziell anerkannt und ist dort seither gängige Praxis bei Asthma. Ein Asthmatiker, der mit «Buteyko» beschwerde-frei wurde, brachte die Methode nach Australien, von wo aus sie sich weiter ausbreitete. 2008 wurde sie von der British Thorax Society mit der höchsten Wirksamkeitsbewertung bei Asthma ausgezeichnet. In Deutschland wurde sie 2013 von der Bundesärztekammer als „nützlich“ anerkannt, weil sie „nachweislich Symptome und den Verbrauch von bronchienerweiternden Sprays reduziert.“

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Kleingruppenkurs (max. 3 Personen)
Fr. 450.00 / 5 Kursabende à 2 Std. Mit schriftlichen Unterlagen


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Fr. 720.00 / 6 Kurslektionen à 60 Min.